Łosik, Tomasz Sebastian

Am Feuer, undatiert. Öl auf Leinwand, (im Auktionshandel, Sotheby’s, 2004)
Am Feuer, undatiert. Öl auf Leinwand, (im Auktionshandel, Sotheby’s, 2004)

Łosik, Tomasz Sebastian, polnischer Maler, Grafiker und Bildhauer, Mitglied der „Münchner Schule“. 1872-77 Student der Akademie der Bildenden Künste München.*1.9.1848 Bochnia, †7.1.1896 ebenda. Sohn eines Salinenbeamten. 1864 Gymnasialabschluss in Bochnia. 1865-72 Studium an der Zeichen- und Malschule/Szkoła Rysunku i Malarstwa in Krakau bei Feliks Szynalewski (1825-1892) und Władysław Łuszczkiewicz (1828-1900). Mit einem nationalen Stipendium geht er anschließend nach München. Am 1.11.1872 Eintritt in die Malklasse des Historienmalers Sandór (Alexander von) Wagner (1838-1919) an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bis 1875, anschließend bis 1877 bei dem Figuren- und Genremaler Hermann Lindenschmit (1857-1939); Privatunterricht erhält er von den polnischen Malern Józef Brandt (1841-1915) und Henryk Siemiradzki (1843-1902, beide Mitglieder der „Münchner Schule“), einem Schüler von Karl Theodor von Piloty. Befreundet ist er mit den polnischen Malern Joseph Chełmoński, Wladyslaw Czachórski, Julian Maszyński und Henryk Piątkowski (alle Mitglieder der „Münchner Schule“). In Briefen an die Familie in Bochnia berichtet er über die Gemäldesammlungen in München und über Klatsch und Tratsch vom Hof König Ludwigs II. Ab 1878 lebt er in Paris. 1884 geht er wegen einer schweren Erkrankung nach Bochnia zurück, wo er zwölf Jahre später völlig vergessen stirbt. – Ł. malt Salonbilder (siehe Titelbild) und großbürgerliche Porträts in einem gelegentlich spätbarocken, pompösen Stil. In Paris entstehen Medaillons und Büsten aus Gips, außerdem Genrebilder. Zurück in Polen malt er Innenräume von Kirchen in Krakau und Bochnia, Landschaften, Porträts und Illustrationen zu literarischen Szenen („Pan Tadeusz“ von Adam Mickiewicz, 1798-1855). Religiöse Bilder malt er für Kirchen in Bochnia, außerdem eine „Himmelfahrt Marien“ für den Hauptaltar der Kirche von Nowy Wiśnicz. Im Bereich der Grafik schafft er Kupferstiche und Lithographien mit Porträts und Reproduktionen nach älterer Malerei (Willem Hondius, Anthonis van Dyck). Porträtbüsten in Gips, teilweise polychrom bemalt, schafft er von Mitgliedern der Familie und zu Adam Mickiewicz. In öffentlichen Sammlungen haben sich nur wenige Werke des Künstlers erhalten. Werke befinden sich im Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie und vor allem im Museum Stanisław Fischer in Bochnia/Muzeum im. Stanisława Fischera w Bochni.

 

Gruppenausstellungen: Krakau, Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste/Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych w Krakowie / Warschau: Gesellschaft zur Förderung der Schönen Künste/Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych; 1883 Salon Krywult / 1892 Lemberg (heute Lviv), Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste/Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych

 

Literatur: Jerzy Wyczesany: Tomasz Łosik 1848-1896. Malarstwo i rzeźba, Ausstellungs-Katalog Bochnia 1988; Słownik Artystów Polskich, Band V, Warschau 1993, Seite 181 f.; Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, Seite 10, 51

 

Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 2, Akademie der Bildenden Künste München, 02827 Thomas Losik, https://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1841-1884/jahr_1872/matrikel-02827

Agnieszka Truś-Bakalarz, umfangreiche Biografie auf der Webseite des Museums Stanisław Fischer in Bochnia/Muzeum im. Stanisława Fischera w Bochni, http://www.muzeum.bochnia.pl/v2008/index.php?option=com_glossary&func=view&Itemid=56&catid=85&term=%C5%81osik+Tomasz+Sebastian

(alle aufgerufen am 25.6.2018)

 

Axel Feuß, August 2018

 

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  • Am Feuer, undatiert

    Am Feuer, undatiert. Öl auf Leinwand, 56 x 46 cm (im Auktionshandel, Sotheby’s, 2004)