Napieralski, Adam
Napieralski, Adam, 1906-12 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *12.10.1861 in Kluczewo/Kluczewo (powiat wolsztyński), Kreis Schmiegel/Śmigiel, †24.10.1928 Karlsbad (Tschechoslowakei), Zeitungsredakteur, Publizist. 1872-81 Schulzeit am Maria-Magdalena-Gymnasium in Posen und am Gymnasium in Schrimm/Śrem. Nach einer Buchhändlerlehre in Leipzig gründete er 1886 in Wartenburg in Ostpreußen (heute Barczewo) als Teilhaber die erste polnische Buchhandlung, in der er auch Schreibwaren und Devotionalien anbot. Seit 1887 arbeitete er als Redakteur für die Zeitungen Pielgrzym/Der Pilger in Pelplin und Orędownik/Der Fürsprecher in Posen. 1889 übernahm er in Beuthen die Zeitung Katolik und den angeschlossenen Buchverlag. Im Laufe der Jahre entwickelte er in Oberschlesien ein politisch einflussreiches polnisch-sprachiges Zeitungsimperium. Im Juni 1906 wurde er im Wahlkreis Beuthen-Tarnowitz/Tarnowskie Góry mit einem Wahlergebnis von 60,39%, im Januar 1907 mit 53,28% als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt. Er gehörte den Ausschüssen Bausonderungen, Finanzwesen, Zensur, Petitionen, Zuwachssteuergesetz, Unterstützungswohnsitz und Zigarrenherstellung an. Bild: 1907, Public Domain. Eigene Schriften: Der 'Katolik' und das schlesische Centrum von 1889 bis 1903, Beuthen 1903; Deutschland, Österreich-Ungarn, Polen. Ein Beitrag zur Lösung der polnischen Frage, Beuthen 1918.
Literatur:
Reichstags-Handbuch, 12. Legislaturperiode, Berlin 1907, 326f., 488 (Bild); M. Czapliński: Adam Napieralski 1861-1928. Biografia polityczna, Wrocław 1974; A. Kotowski: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe, Düsseldorf 2007, 65, 72, 74, 152, 171, 176f., 179, 189.
Online:
http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online;
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
Axel Feuß, Oktober 2016