Mieczkowski, Władysław
Mieczkowski, Władysław (Wladislaus von Mieczkowski), 1907 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *10.2.1877 Nieciszewo bei Prust/Pruszcz Pomorski, Kreis Bromberg, †6.4.1959 Barzkowice (Gmina Stargard Szczeciński), Rittergutsbesitzer, Rechtsanwalt, Bankier. Sohn des Rittergutsbesitzers Stanisław Mieczkowski (Stanislaus von Mieczkowski, 1844-1917) und dessen Ehefrau Helena, geb. Donimirska (von Donimirska, um 1849-1917). Gymnasialbesuch in Conitz/Chojnice und Culm/Chełmno, Abitur 1896. Seit 1897 studierte er Rechtswissenschaften in Krakau, Berlin, Leipzig, Paris und Breslau. 1901 Promotion in Rostock. Referendariat in Schwerin und Hannover, 1905 Assessorexamen in Berlin, anschließend Rechtsanwalt in Posen in der Kanzlei des späteren Reichstagsabgeordneten Bernard Chrzanowski (1861-1944). Im Januar 1907 wurde er im Wahlkreis Krotoschin/Krotoszyn mit einem Wahlergebnis von 70,4 % als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt, legte sein Mandat aber am 28.10.1907 nieder. 1908 Mitglied der Poznańskie Towarzystwo Przyjaciół Nauk/Posener Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften. 1909 Gründungsmitglied der Polskie Towarzystwo Demokratyczne/Polnischen Demokratischen Gesellschaft; bekannt als politischer Redner gegen die antipolnische Politik der Reichsregierung. 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats sowie des Polski Sejm Dzielnicowy/Polnischen Provinzialparlaments in Posen. Seit 1918 arbeitete er im Bankensektor und hielt verschiedene Positionen in der Bankenvereinigung Bank Związku Spółek Zarobkowych SA. 1918-24 Stadtrat in Posen/Poznań. 1923 lehnte er eine Ernennung zum stellvertretenden Finanzminister ab. Im selben Jahr wurde er mit dem Offizierskreuz des Ordens Polonia Restituta ausgezeichnet. 1924-34 stellvertretender Direktor der Bank Polski in Warschau, der späteren Polnischen Nationalbank. 1934-39 Rechtsanwalt in Poznań. Den Einmarsch der deutschen Truppen in Polen 1939 erlebte er auf dem Familiensitz in Nieciszewo und ging dann nach Warschau, wo er für die Towarzystwo Kredytowe Przemysłu Polskiego/Kreditgesellschaft für die polnische Industrie arbeitete. Nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstands wurde er in Pruszków und Częstochowa interniert. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs eröffnete er erneut eine Rechtsanwaltskanzlei in Poznań.
Eigene Schriften:
Das Delikt des § 189 StGB (Beschimpfung des Andenkens Verstorbener), Dissertation, Rostock 1901
Literatur:
Reichstags-Handbuch, 12. Legislaturperiode, Berlin 1907, 322, 487 (Bild); 12. Legislaturperiode (Nachtrag), Berlin 1907, 11; Reichstagsprotokolle 1895-1918, Register 238; Polski Słownik Biograficzny, Band 20, 1975, Seite 732
Online:
http://zhsf.gesis.org/, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
http://www.reichstagsprotokolle.de
http://www.sejm-wielki.pl/b/dw.51989
Axel Feuß, Januar 2021
Link zu den Reichstagsprotokollen: http://www.reichstagsprotokolle.de/treffer.html?anfrage1=Mieczkowski&bu…
(alle Links wurden zuletzt im Januar 2021 aufgerufen)