KZ Ravensbrück
Im Mai 1939 wurden 900 weibliche Häftlinge aus dem KZ Lichtenberg in das von Gefangenen aus dem KZ Sachsenhausen errichtete Lager transportiert. Die Frauen mussten am Bau weiterer Gebäude arbeiten, unter anderem der Baracken für die SS-Wachmannschaft. Gewalt, Erniedrigung und auszehrende Arbeit bei unzureichender Verpflegung waren an der Tagesordnung. 1940 wurde ein Fertigungsgelände angelegt, auf dem die Frauen für Zwangsarbeiten ausgenutzt wurden. Zu dieser Zeit stammte die Mehrheit der neu antreffenden weiblichen Gefangenen aus Polen. Im Folgejahr kamen weitere Baracken für ein kleineres Lager für Männer hinzu, die für physisch schwerere Arbeiten gebraucht wurden. Im Juni 1942 entstand in der Nähe das Nebenlager Uckermark für Mädchen und junge Frauen. Ab Juli führte Himmlers Leibarzt Karl Gebhardt grausame pseudomedizinische Experimente durch, in Rahmen derer Menschen verletzt und die Wunden infiziert wurden, um die Effizienz von Medikamenten zu testen. Wer die Versuche überlebt hatte, blieb häufig ein Invalide oder wurde umgebracht. Das medizinische Personal nahm Zwangsterilisationen, -kastrationen sowie -abtreibungen vor und verübte Säuglingsmorde. Viele Frauen mussten sich in anderen Lagern prostituieren. Aufgrund der wachsenden Anforderungen an die Rüstungsindustrie baute das Unternehmen Siemens Produktionsstätten am Lager, aber auch umliegende Betriebe nutzten die Zwangsarbeit. Nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes verschlechterten sich die Haftbedingungen drastisch, da weitere 12.000 Frauen und Kinder dorthin gebracht worden waren.
Aufgrund der näher rückenden Ostfront starteten im April 1945 Evakuierungsmärsche. Am 30. April befreite die Rote Armee das Lager, in dem 2.300 Gefangene zurückgeblieben waren. Viele Frauen zahlten für die Befreiung einen sehr hohen Preis, da sie auch von den sowjetischen Soldaten vergewaltigt wurden.
Unter den Opfern des KZ Ravensbrück befinden sich zahlreiche Polinnen:
Andrzejewska Marta
Bielicka Paulina
Buczek Maria
Buczek Albertyna
Dembowska Henryka
Dembowska Małgorzata
Derengowska Małgorzata
Dobrzykowska Pelagia
Duda Maria
Dworzycka Aleksandra
Dworzycka Wanda
Flaczyk Maria
Gapińska Zofia
Gąszczak Maria
Gede Natalia
Gołębiewska Zofia
Goryńska Wiktoria
Grabowska Kazimiera
Geniowa Agnieszka
Kempa Zdzisöawa
Kierska Zenona
Kijan Emilia
Kraczkiewicz Florentyna
Krasicka Jadwiga
Keszycka Zofia
Kuhne Her.
Mazurkiewicz Maria
Miris Maria
Montfort Anna
Mossakowska Eugenia
Niedzielska Mirosława
Piątkowska Helena
Poborzec Irena
Poborzez Helena
Prus Alfreda
Radwańska Kazimiera
Rogańska Agnieszka
Rogańska Cecylia
Ryczek Janina
Samiec Anna
Sokołowska Anna
Sowałowa Aniela
Staniów Wanda
Sucharzewska Zofia
Szoste Krystyna
Trocz Jadwiga
Tułasiewicz Natalia
Wachowiak Pelagia
Waligurska Stefania
Wasińska Halina
Wróbel Albertyna
Zawadowicz Zofia