Turno, Hipolit
Turno, Hipolit (Hippolyt von Turno, Hippolit von Turno), 1871-81 Mitglied des Posener Provinziallandtags, 1871-74, 1877-84 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs, 1879-82 Mitglied der 2. Kammer des Preußischen Landtags. *30.11.1828 Objezierze/Objezierze (województwo wielkopolskie), Kreis Obornik/Oborniki, †13.3. (5.?) 1897 ebd., Rittergutsbesitzer. Besitzer der Herrschaft Objezierze mit dem Rittergut Objezierze und den Vorwerken Kowalewko/Kowalewko (powiat obornicki) und Wygoda, dem Rittergut Nieczajna, dem Rittergut Zulin/Żulin und dem Rittergut Pacholewo. Nach dem Besuch des Köllnischen Gymnasiums in Berlin studierte er an der Bergakademie in Freiberg in Sachsen. Längerer Aufenthalt in Paris. Anschließend verwaltete er seine Güter. 1863 verzeichnete ihn das Berliner Kammergericht als Tatverdächtigen beim polnischen Januaraufstand 1863. Im März 1871 wurde er im Wahlkreis Inowrazlaw-Mogilno/Inowrocław-Mogilno mit einem Wahlergebnis von 73,95%, im Januar 1877, im Juli 1878 und im Oktober 1881 im Wahlkreis Posen-Stadt mit Wahlergebnissen von 60,06%, 59,29% und 60,03 in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt. Auf Schloss Objezierze führte er die von seinem Vater Wincenty Turno (1803-1867) begonnenen Kunst- und Handschriftensammlungen sowie die umfangreiche Bibliothek fort. Archivalien: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 97, Nr. 4908.
Literatur:
Deutscher Parlaments-Almanach, Ausg. 9, Leipzig 1871, 270; Ausg. 12, Leipzig 1877, 240; Ausg. 13, Leipzig 1878, 237f.; Ausg. 14, Leipzig, 1881, 229; A. Bettelheim: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog, Bd. 4, Berlin 1900, Totenliste 1897, Spalte 26, http://www.archive.org
Online:
http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
http://www.sejm-wielki.pl
Pałac w Objezierzu, http://regionwielkopolska.pl/katalog-obiektow/palac-w-objezierzu.html
Axel Feuß, Oktober 2016