Puacz, Józef
Puacz, Józef, polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. 1889-92 Student der Akademie der Bildenden Künste München. *27.11.1863 Staropole, Gemeinde Przyrów, heute Staropole (województwo śląskie), östlich von Częstochowa, †21.10.1927 Piotrków (heute Piotrków Trybunalski). Sohn des Gastwirt-Ehepaars Stefan P. und Jadwiga Gębaszka oder Gęborska.Nach Gymnasialbesuch in Lublin studiert er 1884-88 an der Schule der Schönen Künste/Szkoła Sztuk Pięknych in Krakau bei Feliks Szynalewski (1825-1892) und Jan Matejko (1838-1893, Mitglied der „Münchner Schule“). Am 21.10.1889 Eintritt in die Naturklasse des Genre- und Monumentalmalers Nikolaus Gysis (1842-1901) an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bis 1891 bei Gysis und dem Historienmaler Sandór (Alexander von) Wagner (1838-1919). 1892 lässt er sich in Warschau nieder und betreibt ein eigenes Atelier. 1914 heiratet er die Tschechin Emanuela Jahnel, Tochter eines Kapellmeisters aus einem litauischen Dragonerregiment. Das Paar lebt während des Ersten Weltkriegs in einer Villa in Świder bei Otwock, in der P. jetzt auch sein Atelier unterhält. Nach dem Tod des vierjährigen Sohnes wird er von seiner Frau verlassen und zieht nach Warschau. 1925 gibt er dort sein Atelier auf und übernimmt die Stelle eines Zeichenlehrers am Gymnasium in Piaseczno südlich von Warschau. 1926 geht er als Zeichenlehrer ans Gymnasium nach Piotrków. – Von P. sind, obwohl er als fleißig und produktiv gilt, nur wenige Werke bekannt. Er malt hauptsächlich in Öl, gelegentlich Aquarelle und fertigt auch Radierungen. Unter dem Einfluss der „Münchner Schule“ entstehen Genrebilder und Kostümstudien. Bekannt wird er jedoch durch seine Porträtmalerei. Für die Diözesankurie von Włocławek, für die ein Cousin tätig ist, malt er Porträts von geistlichen Herren sowie Gemälde mit religiösen Themen für die dortige Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale/Bazylika katedralna Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny. Außerdem malt er weibliche Salonporträts, die stilistisch zwischen dem Realismus der „Münchner Schule“ und (nach 1900) einem gemäßigten Impressionismus changieren. Außerdem malt er Landschaften und Blumenstillleben. Werke befinden sich im Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie.
Einzelausstellung: 1908 Warschau, Kunstsalon Kulikowski
Gruppenausstellungen: Warschau: 1892-96, 1898-1901, 1903, 1905-06 Gesellschaft zur Förderung der Schönen Künste/Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych; 1909/10, 1911/12, 1912/13, 1914/15 Salon der Zachęta; 1892, 1893, 1895-97, 1899, 1900-02, 1904-06 Salon Krywult
Literatur: Polski Słownik Biograficzny, Band 29, 1986, Seite 308; Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, Seite 16, 59
Online: Matrikelbuch 3, Akademie der Bildenden Künste München, 00594 Joseph Puacz, https://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1884-1920/jahr_1889/matrikel-00594
1 Werk im Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie auf Muzeum Cyfrowe, http://cyfrowe.mnw.art.pl/dmuseion/results?q=Puacz&action=SimpleSearchAction&mdirids=1&type=-2
Maria Zakrzewska, auf Internetowy polski słownik biograficzny, http://www.ipsb.nina.gov.pl/a/biografia/jozef-puacz
5 Werke im Auktionshandel auf arcadja.com, http://www.arcadja.com/auctions/de/puacz_jozef/kunstler/250388/
(alle aufgerufen am 26.7.2018)
Axel Feuß, Juli 2018