KZ Sachsenhausen

Zu Beginn befanden sich überwiegend von den Faschisten nicht tolerierte Gruppen der Gesellschaft in Gewahrsam, wie etwa Juden, Roma und Sinti, Homosexuelle, Zeugen Jehovas und Regimegegner. Nach dem Überfall auf Polen gelangten dann immer mehr Menschen aus den von der deutschen Armee eroberten Ländern dorthin, sodass 1944 die Häftlinge zu 90 Prozent nichtdeutschen Ursprungs waren; überwiegend handelte es sich um Russen und Polen. Die steigende Zahl der Gefangenen bedeutete weitere Arten des Mordens. Zu Hunger, Gewalt, Kälte, Krankheiten und medizinischen Experimenten, im Rahmen derer unter anderem Kinder mit Hepatitis infiziert wurden, kam 1941 das Töten sowjetischer Kriegsgefangener in einer Genickschussanlage hinzu. Auf diese Weise wurden mindestens 13.000 Menschen erschossen. Ab 1943 setzte die SS Gas ein. Das Lager verfügte über ein Strafarbeitskommando, das Materialien auf ihre Ergiebigkeit für die Herstellung von Schuhwerk prüfte. Dafür mussten die Häftlinge auf einer 700 Meter langen Strecke bis zu 50 Kilometer mit schweren Rucksäcken gehen, wodurch bis zu 20 Personen täglich starben.
Die Befreiung erfolgte am 22. April 1945 durch russische und polnische Militäreinheiten. Der größte Teil der Gefangenen befand sich auf Evakuierungsmärschen, im Lager waren lediglich 3.000 Personen verblieben, von denen 300 aufgrund der unmenschlichen Lagerbedingungen nicht mehr gerettet werden konnten.
Unter den Opfern waren auch Teilnehmer des Warschauer Aufstandes:
KRAIŃSKI ZYGMUNT Pseudonym Cygan
* 23.3.1924 Warschau
† 8.1944
KUPIEC JAN Unteroffizier, Pseudonym Janek
* 24.11.1895 Kęty
† 1945
BIEŃCZYK TADEUSZ
† 1945