Dębicki, Stanisław

Araberkopf/Portret głowy Araba, München 1885
Araberkopf/Portret głowy Araba, München 1885

Dębicki, Stanisław Mieczysław, polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. 1884 Student der Akademie der Bildenden Künste in München, 1885 der privaten Malschule von Paul Nauen. *4.12.1866 Lubaczów, †12.8.1924 Krakau. 1881 und 1883/84 studiert er an der Wiener Kunstakademie unter anderem bei Christian Griepenkerl (1839-1912), 1882/83 an der Akademie der Bildenden Künste Krakau/Akademia Sztuk Pięknych w Krakowie bei Władysław Łuszczkiewicz (1828-1900). Am 15.10.1884 Eintritt in die Klasse für Malerei der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bei Sandór (Alexander von) Wagner (1838-1919). 1885 studiert er in München an der privaten Malschule von Paul Nauen (1859-1932). 1890 geht er nach Paris und studiert an der Académie Colarossi bei dem Maler Pascal-Adolphe-Jean Dagnan-Bouveret (1852-1929) und dem Bildhauer Emmanuel Frémiet (1824-1910). Seit 1891 ist er in Lemberg/Lwów (heute Lviv) ansässig. Ab 1897 ist er Mitglied der Krakauer Künstlervereinigung Sztuka sowie der Stowarzyszenie Malarzy dla Podniesienia Sztuki Religijnej/Malervereinigung zur Förderung der religiösen Kunst, ab 1899 des Związek Artystów Polskich we Lwowie/Verbands polnischer Künstler in Lemberg, ab 1902 der Wiener Secession. Seit 1909 lehrt er an der Krakauer Kunstakademie in der Fakultät für Dekorationsmalerei. 1923 wird er ordentlicher Professor. – Genrekompositionen, Figuren- und Charakterstudien, die ab 1885 entstehen, entsprechen der Tradition der realistischen Münchner Malerschule. Bei Aufenthalten in Pokutien im südöstlichen Galizien entstehen stimmungsvolle Ansichten jüdischer Ghettos und eindringliche Typenstudien. Sein Interesse an Problemen des Lichts und der Bewegung von Figuren führt ihn zur Annäherung an den Impressionismus. Während seiner Zeit in Lemberg malt er in den 1890er-Jahren impressionistische Landschaften. Darüber hinaus realisiert er jedoch eine große Bandbreite von Genres, Motiven und Stilen, darunter symbolistische Interieurs und romantische Allegorien. Ab 1900 interessiert er sich für den Wiener Sezessionsstil und den Japonismus, beschäftigt sich mit Gebrauchsgraphik, Ornamentik und Buchillustration. Er schafft Wandgemälde unter anderem für die Mariae-Himmelfahrt-Kathedrale in Lemberg, Skulpturen, Bühnenausstattungen sowie Entwürfe für Möbel und Keramik. In seinem Spätwerk greift er auf ältere Genrekompositionen zurück, malt Bildnisse und Selbstporträts sowie allegorisch-religiöse Kompositionen in mystischen Stimmungen. Werke befinden sich in den Nationalmuseen von Breslau, Krakau und Warschau, im Oberschlesischen Museum in Bytom/Muzeum Górnośląskie w Bytomiu, im Schlesischen Museum Kattowitz/Muzeum Śląskie w Katowicach sowie in der Nationalgalerie in Lviv.

 

Einzelausstellungen: 1928 Lemberg (Buchgraphik) / 1966 Breslau, Schlesisches Museum/ Muzeum Śla̜skie we Wrocławiu

Literatur: Piotr Łukaszewicz: Stanisław De̜bicki 1866-1924, Muzeum Śla̜skie we Wrocławiu, Breslau 1966; Aleksandra Melbechowska-Luty: Wrocławska wystawa Stanisława Dębickiego (1866-1924), in: Biuletyn historii sztuki, 29, 1967, S. 72-79; Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, S. 15, 34; Saur Allgemeines Künstlerlexikon, Band 25, München/Leipzig 2000, S. 63; Halina Ste̜pień: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1856-1914 (Studia z historii sztuki / Instytut Sztuki, Polska Akademia Nauk, 50), Warschau 2003; Zofia Bednarska/Tadeusz Z. Bednarski: Krakowskim szlakiem Stanisława Dębickiego, Krakau 2009; Egzotyczna Europa. Kraj urodzenia na płótnach polskich monachijczyków/Das exotische Europa. Heimatvisionen auf den Gemälden der polnischen Künstler in München, Ausst.-Kat. Suwałki 2015

Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 3, Akademie der Bildenden Künste München, 00095 Stanislaus Debicki, http://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1884-1920/jahr_1884/matrikel-00095

Zahlreiche Werke bei artyzm.com, http://artyzm.com/e_artysta.php?id=94&page=1

Zahlreiche Werke auf Pinakoteka Zascianek, http://www.pinakoteka.zascianek.pl/Debicki/Index.htm

 

Axel Feuß, März 2017

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