Bębnowski, Wacław
Bębnowski, Wacław, polnischer Bildhauer und Keramiker, Mitglied der „Münchner Schule“. Ab 1893 Student der Akademie der Bildenden Künste München, bis etwa 1896 in München ansässig. *15.8.1865 Dubieniec, †26.5.1945 Aleksandrów Kujawski. Ab 1888 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Krakau/Akademia Sztuk Pięknych w Krakowie bei Izydor Jabłoński (1865-1905) und Alfred Daun (1854-1922). Am 17.10.1893 Eintritt in die Klasse für Bildhauerei der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bei Wilhelm von Rümann (1850-1906). Außerdem Studium in Paris an der Académie Colarossi bei François-Laurent Rolard (1842-1912). Seit etwa 1897 betreibt er in Krakau eine Keramikwerkstatt, in der er dekorative Plastiken und Gefäße herstellt. Auf Vorschlag eines Bekannten aus der Pariser Zeit, Leon Wodziński, errichtet er 1903 eine Werkstatt auf dessen Besitz in Służewo in Kujawien, wo er Porträtbüsten von dessen Vorfahren sowie in dessen Auftrag Taufbecken, Kanzelfiguren und Kreuzwege in Terrakotta für Kirchen der Region schafft. 1905 erwirbt er von ihm ein Grundstück mit reichen Tonvorkommen in Aleksandrów Kujawski. Er erteilt Zeichenunterricht an städtischen Schulen und in der eigenen Werkstatt. Seine Arbeiten, vor allem dekorative Plastiken und Gefäße, verkauft er erfolgreich im In- und Ausland. – Seine künstlerische Entwicklung wird vor allem durch den Jugendstil geprägt. Er gestaltet Vasen und Krüge mit reichem figürlichem und ornamentalem Dekor, Tierfiguren, Figuren nach literarischen Motiven, unter anderem aus der fernöstlichen Mythologie, sowie Porträtbüsten. Er arbeitet vor allem in Terrakotta, die er in einem eigenen Verfahren patiniert. Außerdem gibt es von ihm Zeichnungen, Aquarelle und Ölgemälde. Werke befinden sich in den Nationalmuseen von Posen/Poznań und Warschau sowie im Kujawischen Museum in Włocławek/Muzeum Ziemi Kujawskiej i Dobrzyńskiej we Włocławku.
Einzelausstellungen: 1898, 1904 Warschau, Salon Krywult / 1945 Toruń, Retrospektive.
Gruppenausstellungen: Seit 1898 Warschau, Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste/Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych
Literatur: Saur Allgemeines Künstlerlexikon, Band 8, München/Leipzig 1994, S. 96; Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, S. 19, 29; Krystyna Kotula: Wacław Bębnowski 1865-1945. Katalog dzieł ze zbiorów Muzeum Ziemi Kujawskiej i Dobrzyńskiej we Włocławku, Włocławek 2009
Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 3, Akademie der Bildenden Künste München, 01129 Waclaw Bebnowski, http://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1884-1920/jahr_1893/matrikel-01129
Mapa kultury, http://www.mapakultury.pl/art,pl,mapa-kultury,134638.html
Axel Feuß, März 2017