Barącz, Tadeusz
Barącz, Tadeusz (Tadeusz von Baroncz), polnisch-armenischer Bildhauer, Mitglied der „Münchner Schule“. 1869-71 Student der Akademie der Bildenden Künste München. *24.3.1849 Lemberg/Lwów (heute Lviv), †12.3.1905 ebd. Gebürtig aus einer polnisch-armenischen Adelsfamilie. 1860-64 Ausbildung auf der Kadettenschule Hainburg an der Donau. 1868/69 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Krakau/Akademia Sztuk Pięknych w Krakowie bei dem Maler Władysław Łuszczkiewicz (1828-1900) und dem Bildhauer Henryk Kossowski (1815-1878). Am 20.10.1869 Eintritt in die Klasse für Bildhauerei der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bei Max von Widnmann (1812-1895). 1872-75 in Italien, überwiegend in Florenz in der Werkstatt des Bildhauers Augusto Rivalta (1835-1925) tätig. Vermutlich auch Schüler des deutschen Bildhauers Kaspar Zumbusch (1830-1915) in Wien. Anschließend wieder in Lemberg ansässig. Mehrjähriger Aufenthalt in Chicago, um 1892 1. Preis für die dortige Kościuszko-Statue. – B. erlangt in Lemberg mit Büsten und Medaillons von Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur in Gips, Marmor, Stein und Terrakotta große Anerkennung. Er schafft Architekturschmuck für öffentliche Gebäude in Lemberg sowie Denk- und Grabmäler für Städte in Galizien. Tierstudien und Figuren führt er als kleine Terrakotten aus. Zahlreiche Porträtbüsten und ‑reliefs sowie Tierplastiken in Terrakotta und Bronze samt der zugehörigen Entwurfszeichnungen befinden sich im Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie, Büsten und Skulpturen in und an öffentlichen Gebäuden und Kirchen sowie Denkmäler in Lemberg/Lviv, ein Grabmal auf dem Friedhof von San Miniato in Florenz, ein Reiterstandbild König Johanns III. Sobieski in Danzig (ursprünglich aus Lemberg), das Kościuszko-Denkmal in Chicago.
Gruppenausstellungen: 1872-93 Krakau, Kunstverein
Literatur: Saur Allgemeines Künstlerlexikon, Band 6, München/Leipzig 1992, S. 612; Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, S. 9, 28
Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 2, Akademie der Bildenden Künste München, 02525 Tadeus von Baracz (sic!), http://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1841-1884/jahr_1869/matrikel-02525
Axel Feuß, März 2017