Ajdukiewicz, Zygmunt
Ajdukiewicz, Zygmunt (Sigismund von Ajdukiewicz), polnischer Maler und Illustrator, Mitglied der „Münchner Schule“. 1983-85 Student der Akademie der Bildenden Künste München. *21.2. (20.3.?) 1861 Witkowice bei Tarnobrzeg, †26.3. (20.4., 26.4.?) 1917, Wien. Vetter des Malers Tadeusz A. Zunächst studiert er an der Akademie der Bildenden Künste Krakau/Akademia Sztuk Pięknych w Krakowie, dann 1880-82 an der Wiener Kunstakademie bei Christian Griepenkerl (1839-1912). 1883-85 Studium an der Münchner Akademie bei Johann Caspar Herterich (1843-1905) und Wilhelm Lindenschmit (1829-95). Am 28.10.1885 verzeichnet das Matrikelbuch erneut den Eintritt in die Naturklasse der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München. Nach dem Studium geht er nach Wien, wo sein Vetter Tadeusz ihm den Zugang zur Aristokratie und eine Karriere am kaiserlichen Hof verschafft. Seit 1891 Mitglied des Wiener Künstlerhauses. 1893 Reise nach Paris. Am Ende des 19. Jahrhunderts einige Zeit in Sarajewo als Illustrator für die Zeitschrift Nada tätig. Zahlreiche Preise, u.a. 1891 Wien, 1896 Berlin: Große Goldmedaille; 1891 Wien: Erzherzog-Karl-Ludwig-Medaille; 1894 Lemberg/Lwów: Silbermedaille der Ausstellung für zeitgenössische Kunst. – A. beginnt mit sorgfältig durchgezeichneten Genreszenen. In Wien entstehen Historienbilder aus der polnischen Geschichte, Jagd-, Markt- und Militärszenen sowie Porträts. Bekannt wird er als Pferdemaler in leichter und flüssiger Malweise und durch eine Folge von zwölf Zeichnungen aus dem Leben von Tadeusz Kościuszko (1746-1817). Werke befinden sich im Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie, im Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie, im Oberschlesischen Museum in Bytom/Muzeum Górnośląskie w Bytomiu, im Nationalmuseum Breslau/Muzeum Narodowe we Wrocławiu sowie in Wien im Rathaus, in der Neuen Hofburg und in der Österreichischen Länderbank.
Einzelausstellungen: 1901, 1917 Wien, Künstlerhaus.
Gruppenausstellungen: 1883-1902 Krakau / 1886-1911 Warschau, Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste/Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych / 1888-1902 Wien, Berlin, München, Prag / 1919 Posen/Poznań, Salon der Künstlervereinigung
Literatur: Saur Allgemeines Künstlerlexikon, Band 1, München/Leipzig 1992, S. 686 f.; Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, S. 15, 27
Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 3, Akademie der Bildenden Künste München, 00182 Sigmund Ajdukiewicz, http://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1884-1920/jahr_1885/matrikel-00182
Axel Feuß, März 2017