Bolesław Zawalicz-Mowiński

Fotografia portretowa mjr dr inż. Bolesława Zawalicz-Mowińskiego (1903-1993),  ok. 1947 r. (źródło: IPMS)
Fotografia portretowa mjr dr inż. Bolesława Zawalicz-Mowińskiego (1903-1993), ok. 1947 r. (źródło: IPMS)

Oberst Dr. Ing. Bolesław Zawalicz-Mowiński (1903–1993), Ps. „Zawalicz“, „Gończ“, „Witold“, „Stef“ und „Dyrektor”

 

I. Zwischen den Kriegen
 

Bolesław Zawalicz-Mowiński wurde am 5. Juni 1903 in der kleinen Ortschaft Skrzeszewo (Krissau) im Kreis Kartuzy (Karthaus) geboren. Seine Kindheit verbrachte er auf dem Gut seiner Eltern, die dafür sorgten, dass ihm eine gute Bildung zuteilwurde. Später engagierte er sich in seiner Heimat für die Unabhängigkeitsbewegung innerhalb der Strukturen der Polnischen Militärorganisation (Polska Organizacja Wojskowa, POW) in Włocławek (Leslau), wofür er mit der Unabhängigkeitsmedaille und dem Ehrenabzeichen der Pommernfront ausgezeichnet wurde. Anfang 1920 wurde er in die Schwadron des 1. Ulanenregiments Krechowce aufgenommen. Zugunsten seiner Abiturprüfung unterbrach er seinen Militärdienst. Nach erfolgreichem Ablegen der Reifeprüfung wurde er in das 25. Ulanenregiment eingezogen, in dessen Reihen er am polnisch-sowjetischen Krieg teilnahm. Infolge erlittener Verwundungen verließ er seine Einheit und kehrte nach Hause zurück. Für seine Teilnahme an den Kämpfen erhielt er die Kriegsmedaille 1918–1920 – Polen seinem Verteidiger.

Nach seiner Genesung entschied er sich zur Aufnahme eines Studiums der Agrarwissenschaften. In Posen absolvierte er ein einjähriges Praktikum und setzte danach sein Studium in Königsberg und Bonn fort. Nach einer gewissen Zeit unterbrach er das Studium und ließ sich von der polnischen Armee anwerben. Im Jahr 1923 wurde er dem 9. Jägerregiment zu Pferde zugeteilt und anschließend in die Fähnrichschule der Kavallerie in Suwałki (Suwalken) abkommandiert. Nach Beendigung der Ausbildung wurde er zum Fähnrich befördert und war Zugführer. 1924 wurde er in die Reserve der Polnischen Armee versetzt. Zurück im Zivilleben setzte er sein Studium fort, das er schließlich 1926 in Königsberg beendete. Danach übernahm er die Verwaltung des Familienguts. Nach zweijähriger Praxiszeit verteidigte er seine Doktorarbeit und erhielt 1928 den Titel Doktor-Ingenieur der Agrarwissenschaften. In der Zwischenzeit nahm er an Reserveübungen teil, die ihm zunächst eine weitere Beförderung zum Fähnrich-Wachtmeister und 1928 schließlich die Beförderung in den Offiziersrang einbrachten – er wurde Unterleutnant der Reserve. 

Im Jahr 1929 entschied er sich dazu, von seinem Geburtsort Skrzeszewo nach Trzemeszno (Tremessen) im Kreis Mogilno zu ziehen, wo er ein Landgut erworben hatte. An seinem neuen Wohnort engagierte er sich sozial, unter anderem in Bauernvereinen, dem Offiziersverband der Reserve sowie in der Organisation für die Nationale Vereinigung (Organizacja Zjednoczenia Narodowego, OZN) in Mogilno.

Zwischenzeitlich wurde er erneut befördert und war nun Kavallerie-Oberleutnant der Reserve. Unabhängig davon hatte er in den Jahren 1937 bis 1938 die Position des Gemeindevorstehers von Trzemeszno inne und kandidierte überdies 1938 für einen Abgeordnetensitz zur V. Legislaturperiode des Sejm aus dem Bezirk 99 Inowrocław (Hohensalza) als unabhängiger Kandidat – Landwirt. Zudem arbeitete er in der Redaktion der Wochenzeitung „Kosynier” mit, die innerhalb der Gemeindegrenzen erschien. Er beteiligte sich aktiv an der Initiierung landwirtschaftlicher Kreise auf dem Gebiet Großpolens und verwirklichte sich als „Pionier” des polnischen Dorfes. Ebenfalls im Jahr 1938 nahm er in Trzemeszno an den Feierlichkeiten der Luft- und Gasabwehrliga teil (Liga Przeciwlotnicza i Przeciwgazowa, LOPP), im Rahmen derer er eine Kundgebung in Erinnerung an die Besetzung des Olsa-Gebietes organisierte. Zu Beginn des Jahres 1939 entschied er sich dazu, den aktiven Wehrdienst wiederaufzunehmen. Nach einer Schulung wurde er zum Kavallerie-Rittmeister der Reserve befördert.

Mediathek
  • Major Dr. Ing. Bolesława Zawalicz-Mowińskiego

    Porträtfotografie von Major Dr. Ing. Bolesława Zawalicz-Mowińskiego (1903–1993)
  • Beförderungsantrag

    Beförderungsantrag Leutnant Bolesław Wojciech Jan Mowińskiego in den Dienstgrad eines Oberleutnants, 1935
  • Major Dr. Ing. Bolesław Zawalicz-Mowiński während seines Vortrags aus Anlass des Soldatentages in Hamburg, ca. 1948/1949

    Major Dr. Ing. Bolesław Zawalicz-Mowiński während seines Vortrags aus Anlass des Soldatentages in Hamburg, ca. 1948/1949
  • Verdienstkreuz Virtuti Militari V. Klasse

    Verdienstkreuz Virtuti Militari V. Klasse
  • Letzter Brief von Major Dr. Ing. Bolesław Zawalicz-Mowiński

    Letzter Brief von Major Dr. Ing. Bolesław Zawalicz-Mowiński, 1954
  • Porträtfotografie von Bolesław Zawalicz-Mowiński

    Porträtfotografie von Bolesław Zawalicz-Mowiński, ca. 1947
  • Rejestracja

    Copy of 3.1.1.1 / 68971513 in conformity with the ITS Archives, Bad Arolsen, Nachkriegszeitkartei
  • Fotografie aus den Dokumenten betreffend Zawalicz-Mowiński, ca. 1947/1948

    Fotografie aus den Dokumenten betreffend Zawalicz-Mowiński, ca. 1947/1948