Wolszlegier, Władysław (Wladislaus von Wolszlegier), 1882-85 Mitglied der 2. Kammer des Preußischen Landtags, 1884-87, 1890-1907 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *7.4. (9.?) 1849 Gut Schönfeld//Szenfeld (heute Nieżychowice) bei Conitz/Chojnice, †5.5.1919 ebd., Rittergutsbesitzer. Bruder des Reichstagsabgeordneten Antoni Wolszlegier (Anton Johannes Nepomucenus von Wolszlegier, 1843-1922). 

Gutsbesitzer auf Gut Schönfeld. 1858-67 Gymnasialbesuch in Conitz. Nach dem Abitur bildete er sich autodidaktisch weiter und widmete sich der Verwaltung des elterlichen Gutes. In den 1870er-Jahren trat er in Thorn der Towarzystwo ku Wspieraniu Moralnych Interesów Ludności Polskiej pod Panowaniem Pruskim/Gesellschaft für die Unterstützung der moralischen Interessen der polnischen Bevölkerung unter preußischer Herrschaft bei, die polnische Bücher verbreitete, Leseräume und Bibliotheken organisierte. Von 1886 bis zu seinem Lebensende war er Mitglied der 1875 von Zygmunt Działowski (Sigismund von Dzialowski, 1843-1878) gründeten Towarzystwo Naukowe w Toruniu/Wissenschaftlichen Gesellschaft in Thorn, die die Förderung der polnischen Wissenschaft und Kultur sowie die Erforschung der polnischen Geschichte von Thorn zum Ziel hatte und 1881/82 in Thorn ein Museum für die polnische Geschichte der Region errichtete. Im Oktober 1884, im Februar 1890, im Juni 1893 und im Juni 1898 wurde er im Wahlkreis Tuchel-Conitz/Tuchola-Chojnice mit Wahlergebnissen zwischen 64,13% und 73,13%, im Juni 1903 im Wahlkreis Berent-Preußisch Stargard-Dirschau/Kościerzyna-Starogard Gdański-Tczew mit einem Wahlergebnis von 62,19% in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt. Er gehörte den Ausschüssen Militärpensionsgesetz, Postwesen und Rechnungskommission an. 1912 Mitgründer und Gesellschafter der Gazeta Chojnicka/Conitzer Zeitung. 1918 war er Mitglied des Polski Sejm Dzielnicowy/Polnischen Provinzialparlaments in Posen.

Literatur:

Deutscher Parlaments-Almanach, Ausg. 15, Leipzig 1884, 238; Amtliches Reichstags-Handbuch, 8. Legislaturperiode, Berlin 1895, 277; 9. Legislaturperiode, Berlin 1898, 258; 10. Legislaturperiode, Berlin 1903, 284f.; 11. Legislaturperiode, Berlin 1903, 353.

Online:

http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
Historia Chojnic, http://www.historiachojnic.pl/biografia/32/rod-wolszlegierow
http://orka2.sejm.gov.pl/Debata6.nsf/main/75E92490

Axel Feuß, Oktober 2016

 

Wolszlegier, Władysław (Wladislaus von Wolszlegier), 1882-85 Mitglied der 2. Kammer des Preußischen Landtags, 1884-87, 1890-1907 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *7.4. (9.?) 1849 Gut Schönfeld//Szenfeld (heute Nieżychowice) bei Conitz/Chojnice, †5.5.1919 ebd., Rittergutsbesitzer. Bruder des Reichstagsabgeordneten Antoni Wolszlegier (Anton Johannes Nepomucenus von Wolszlegier, 1843-1922). 

Gutsbesitzer auf Gut Schönfeld. 1858-67 Gymnasialbesuch in Conitz. Nach dem Abitur bildete er sich autodidaktisch weiter und widmete sich der Verwaltung des elterlichen Gutes. In den 1870er-Jahren trat er in Thorn der Towarzystwo ku Wspieraniu Moralnych Interesów Ludności Polskiej pod Panowaniem Pruskim/Gesellschaft für die Unterstützung der moralischen Interessen der polnischen Bevölkerung unter preußischer Herrschaft bei, die polnische Bücher verbreitete, Leseräume und Bibliotheken organisierte. Von 1886 bis zu seinem Lebensende war er Mitglied der 1875 von Zygmunt Działowski (Sigismund von Dzialowski, 1843-1878) gründeten Towarzystwo Naukowe w Toruniu/Wissenschaftlichen Gesellschaft in Thorn, die die Förderung der polnischen Wissenschaft und Kultur sowie die Erforschung der polnischen Geschichte von Thorn zum Ziel hatte und 1881/82 in Thorn ein Museum für die polnische Geschichte der Region errichtete. Im Oktober 1884, im Februar 1890, im Juni 1893 und im Juni 1898 wurde er im Wahlkreis Tuchel-Conitz/Tuchola-Chojnice mit Wahlergebnissen zwischen 64,13% und 73,13%, im Juni 1903 im Wahlkreis Berent-Preußisch Stargard-Dirschau/Kościerzyna-Starogard Gdański-Tczew mit einem Wahlergebnis von 62,19% in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt. Er gehörte den Ausschüssen Militärpensionsgesetz, Postwesen und Rechnungskommission an. 1912 Mitgründer und Gesellschafter der Gazeta Chojnicka/Conitzer Zeitung. 1918 war er Mitglied des Polski Sejm Dzielnicowy/Polnischen Provinzialparlaments in Posen.

Literatur:

Deutscher Parlaments-Almanach, Ausg. 15, Leipzig 1884, 238; Amtliches Reichstags-Handbuch, 8. Legislaturperiode, Berlin 1895, 277; 9. Legislaturperiode, Berlin 1898, 258; 10. Legislaturperiode, Berlin 1903, 284f.; 11. Legislaturperiode, Berlin 1903, 353.

Online:

http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
Historia Chojnic, http://www.historiachojnic.pl/biografia/32/rod-wolszlegierow
http://orka2.sejm.gov.pl/Debata6.nsf/main/75E92490


Axel Feuß, Oktober 2016