Mielżyński, Maciej Ignacy Przecław hrabia

Maciej Ignacy Przecław hrabia Mielżyński (1869-1944). Polnischer Rittergutsbesitzer und preußischer Offizier, 1903-14 Reichstagsabgeordneter des Deutschen Kaiserreichs
Maciej Ignacy Przecław hrabia Mielżyński (1869-1944). Polnischer Rittergutsbesitzer und preußischer Offizier, 1903-14 Reichstagsabgeordneter des Deutschen Kaiserreichs

Mielżyński, Maciej Ignacy Przecław hrabia (Mathias von Brudzewo-Mielzynski, Mathias Graf von Brudzewo Mielzynski, Mathias Graf-Comte Mielzynski-Brudzewo), 1903-14 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs. *13.10.1869 Köbnitz/Chobienice bei Bomst/Babimost, †9.1.1944 Wien, Rittergutsbesitzer, Kunstmaler, Offizier, Publizist. Nach Gymnasialbesuch in Berlin, Schneidemühl/Piła und Lissa/Leszno studierte er zwei Jahre Rechtswissenschaften an der Universität in München sowie Malerei und arbeitete anschließend in München als Kunstmaler. Später Gardeoffizier im Leib-Kürassier-Regiment „Großer Kurfürst“ (Schlesisches) Nr. 1 in Breslau. 1896 ohne dienstliche Stellung im Gefolge des Regiments („à la suite“), 1897 verabschiedet. Seit 1896 betrieb er auf seinem Gut Köbnitz Landwirtschaft. Mitarbeiter polnischer Zeitungen im politischen und literarischen Teil. Im Juni 1903 wurde er im Wahlkreis Samter-Birnbaum-Obornik/Szamotuły-Międzychód-Oborniki mit einem Wahlergebnis von 53,78% als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt, im Januar 1907 mit 52,28%, im Januar 1912 mit 52,66%. Er gehörte u.a. den Ausschüssen Maßeinheiten, Kraftfahrzeuge, Marineverwaltung, Haushaltsordnung, Finanzwesen, Reichshaushalts-Etat, Zuwachssteuergesetz, Elsass-Lothringen, Unfallversicherung und Branntweinkontingent an. Am 6.1.1914 legte er sein Mandat wegen einer Mordanklage nieder, da er am 21.12.1913 seine Ehefrau Felicja Potocka und deren Neffen und Liebhaber Alfred Miączyński wegen ihrer ehebrecherischen Beziehung erschossen hatte. Vor Gericht wurde er, da er zur Verteidigung seiner Ehre gehandelt hatte, freigesprochen. Während des Ersten Weltkriegs diente er in der Armee des Deutschen Kaiserreichs. 1920 trat er im Rang eines Majors in die polnische Armee ein. Im dritten polnischen Aufstand in Oberschlesien 1921 spielte er unter dem Decknamen „Nowina Doliwa“ eine führende Rolle. 1939/40 lebte er in Warschau, ab 1940 unter Aufsicht der Gestapo in Wien. Bild: 1912. Eigene Schriften: Wspomnienia i przyczynki do historji 3-go Powstania Górnośląskiego, Mikołów 1931.

Literatur:

Amtliches Reichstags-Handbuch, 11. Legislaturperiode, Berlin 1903, 277f.; Reichstags-Handbuch, 12. Legislaturperiode, Berlin 1907, 322, 487 (Bild); 13. Legislaturperiode, Berlin 1912, 322 f., 485 (Bild); Nachtrag zur 13. Legislaturperiode, Berlin 1916, 20; Reichstagsprotokolle 1895-1918, Register 204, 296; A. Kotowski: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe, Düsseldorf 2007, 61, 74, 78, 80, 87f., 155f.

Online:

http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
http://www.reichstagsprotokolle.de
http://www.sejm-wielki.pl

Axel Feuß, September 2016

Link zu den Reichstagsprotokollen:

http://www.reichstagsprotokolle.de